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Caspar Neher - graue Eminenz hinter der Brecht-Gardine und den Kulissen des modernen Musiktheaters

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Ein neues Feld der Forschung tut sich auf für die Theaterwissenschaft mit der werkbiographischen Studie „Caspar Neher – Graue Eminenz hinter der Brecht-Gardine und den Kulissen des modernen Musiktheaters“. Bereits Legende gewordene „Lehrsätze“ der Brecht-Philologen werden revidiert, faktische Verfälschungen der Zusammenarbeit Neher – Brecht in der Forschungsliteratur nachgewiesen und ein neuer, an der szenischen Realisation orientierter Zugang zum epischen Theater eröffnet. In den unter theatersemiotischer und rezeptionsästhetischer Perspektive vorgenommenen Rekonstruktionen epochemachender Inszenierungen wird gezeigt, daß wesentliche Merkmale des späteren epischen Theaters von Neher bereits in seinen ersten Arbeiten für Brecht Anfang der 20er Jahre vollständig ausgeprägt waren – und damit nicht als ästhetische Konsequenz von Brechts Wende zum Marxismus gewertet werden können – und daß Neher für das Musiktheater mit Regisseuren wie Carl Ebert, Walter Felsenstein oder Oscar Fritz Schuh eine inszenatorische und bühnenbildnerische Formensprache entwickelt hat, die bis in die Gegenwart prägend für die „Physiognomie“ von Opern-Aufführungen ist. Auf der Basis der derzeit verfügbaren Quellen wird erstmals eine Gesamtschau der vielfältigen – über die Bühnenbildnerei weit hinausreichenden – spezifischen praktischen und theoretischen Beiträge Nehers zur Entwicklung des modernen Theaters gegeben. Mit übergreifenden kultur-, theater- und zeitgeschichtlichen Kontexten verknüpft vermittelt die Werkbiographie des Bühnenbauers Caspar Neher auch ein Resümee des deutschsprachigen Theaters von der Weimarer Republik bis in die 60er Jahre der Bundesrepublik.

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ISBN
9783884765760

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2003

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