Göttlich dekadent wohnen
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Dekadenz ist wieder im Schwange. Stephen Calloway widmet sich in diesem Bildband dem schillernden Phönomen auf höchst originelle Weise: Er schreibt eine kleine Geschichte der Dekadenz und dekliniert diese anhand der berühmten sieben Todsünden der christlichen Morallehre durch. So wie „Dekadenz“ seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts auch eine besondere Empfindsamkeit als einen positiven Aspekt unserer Kultur bezeichnet, wurden allmählich die sieben Todsünden milder betrachtet, denn Habgier und Eitelkeit dienen ja auch dem Streben nach Schönheit, Neid fördert den Hang zur Nachahmnung, und Trägheit findet ihren Ausdruck im Verlangen nach Bequemlichkeit und Muße. So wird Dekadenz zum Synonym für einen Dandyismus der Sinne. Zu Calloways „Theorie“ der Dekadenz tritt die „Praxis“ dekadenten Lebensstils heute: exzentrische, bizarre, anspielungsreiche Einrichtungen moderner 'décadents' in aller Welt, von Deidi von Schaewen in prachtvollen Fotos dargeboten. Da wird ein ausgestopfter Mops mit Ketten behängt oder eine streng blickende Marmorbüste mit einem Gazellengehörn gekrönt.