Schwert und Feder
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Die Macht- und Autoritätssymbole 'Schwert und Feder', denen kulturell 'Kämpfen und Schreiben' zugeordnet sind, repräsentieren einen lange Zeit schwelenden gesellschaftlichen Verteilungskampf, der über soziale Differenzen und die Geschlechterdifferenz ausgetragen wird. Judith Bösch beschreibt jene Bedingungen, unter denen Frauen die ihnen zugeschriebenen Geschlechtergrenzen überschreiten und Widerständen zum Trotz zu den mit phallischer Symbolkraft versehenen Instrumenten Schwert und Feder greifen. Autorin, Regentin und Amazone werden als Figuren hybrider Geschlechtsidentität aufgefasst, als Grenzexistenzen zwischen konkurrierenden Identitäten. Sie gewähren als Trias einen profunden Einblick in die Geschichte weiblichen Intellekts, weiblicher Autorität und weiblicher Macht. Im Zentrum steht die Figur der Autorin und die Frage wie Frauen mit der ihnen attestierten Denk- und damit Schreibunfähigkeit umgehen. Auch Regentinnen und Amazonen treten an den Bruchlinien unterschiedlicher Identitätsentwürfe hervor. Die Regentin gerät durch die unvereinbaren Anforderungen von Position und Geschlecht in eine ausweglose Situation. Die Amazone verkörpert im Gegensatz zum männlichen Heros ein Heldenkonzept, das zwischen Selbstermächtigung und heldenhaftem Erdulden von Leid schwankt. Die genannten außergewöhnlichen Frauengestalten führen auch zu Verschiebungen in Konzepten von Männlichkeit. Das letzte Kapitel der Arbeit ist deshalb Männlichkeitskrisen und männlichen hybriden Figuren im Frankreich des 17. Jahrhunderts gewidmet.