Medienstadt Berlin
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Vor dem Hintergrund der Expansion des Dienstleistungssektors und dem Rückgang der Arbeitsplätze im sekundären Wirtschaftssektor rückte die Medienwirtschaft in den vergangenen Jahren verstärkt in das Blickfeld von Wirtschaft und Politik. Begründet wird diese Aufmerksamkeit mit dem Hinweis darauf, dass Nachfrage und Angebot von Informationen und Unterhaltung auch in Zukunft wachsen werden und durch die sich schnell entwickelnden Kommunikationstechniken weitere Impulse und Produktformen entstehen. Gleichzeitig hat es Versuche gegeben, die räumliche Entwicklung von medienorientierten Unternehmen im Sinne von raumplanerischen Vorstellungen zu beeinflussen. Ein systematisches Wissen über die Indikatoren, die den Erfolg eines Medienstandortes bestimmen, sind jedoch gering oder fußen auf Intuitionen und Daumenregeln. Es stellt sich die Frage, ob das den bisherigen wirtschaftlichen und politischen Bemühungen zu Grunde liegende Bild vom Standortwahlverhalten der Medienbranche in vollem Maße sachgerecht ist. Die vorliegende Arbeit versucht, die wichtigsten Faktoren der Standortwahl der Medienbranche zu identifizieren. Maßgeblich ist die Aussage, dass die analysierten Standortfaktoren nicht ausschließlich oder nicht dominierend auf Ursachen und Wirkungen unmittelbar wirtschaftlicher Natur zurückzuführen sind. Die Medienbranche weist zahlreiche Besonderheiten auf, die spezifische Anforderungen an einen Standort stellen. Sie resultieren zusammengefasst aus einigen Spezifika der Medienproduktion und einem qualifizierten und kreativen Arbeitsprozess.