Nationalökonomie & Staat
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In diesem Buch wird nachgewiesen, dass die Globalisierungsdebatte durch ihre Fokussierung auf den Begriff des Finanzkapitals einer Reihe von Mystifikationen aufsitzt, die zu falschen ökonomischen und politischen Konsequenzen führen mussten. Ein Vergleich mit dem klassischen Begriff des Finanzkapitals Rudolf Hilferdings deckt sowohl die vulgärökonomische Verflachung der heutigen Diskussion als auch überraschend starke inhaltliche Parallelen auf. Indem der Autor die Irrwege und Mythenbildung in der klassischen Theorie aufzeigt, kritisiert er zugleich deren heutige abgespeckte Version. An diese umfassende und vernichtende Kritik schließt sich eine positive Darstellung an. Wie der Autor nachweist, wird die Globalisierung durch ein sich eigenständig reproduzierendes System von Nationalökonomien immanent gebremst. Die Politik ist kein frei handhabbares Mittel, das willkürlich von außen gegen die Kräfte einer ökonomischen Globalisierung eingesetzt werden kann, sie ist vielmehr inhaltlich durch die Ökonomie selbst festgelegt. Für manche Globalisierungsgegner, die die Instrumente des Nationalstaats gegen die ökonomischen Kräfte der Globalisierung einsetzen wollen, muss diese Erkenntnis ernüchternd sein: Das geforderte „Primat der Politik“ hilft wenig, die Kräfte des Kapitals zu zähmen – die Forderung ist selbst nur Resultat solcher Kräfte. Politisch lässt sich zwar die Globalisierung begrenzen, jedoch handelt es sich hierbei um die mit der konkreten Struktur eines gesellschaftlichen Reproduktionskörpers zusammenhängenden Grenzen. Eine Kritik der Globalisierung kann sich nicht auf rechtliche Forderungen beschränken. Will sie in ihrem Finanzkapital mehr als eine Blase erblicken, dann muss sie auch zu strukturpolitischen Vorstellungen kommen.