Elementar-Ereignis
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25. Juli 1934: Eine SS-Einheit stürmt das Bundeskanzleramt in Wien. Engelbert Dollfuß, der Führer des autoritären Ständestaates, wird getötet. Unmittelbar darauf bricht in mehreren österreichischen Bundesländern ein Aufstand der illegalen Nationalsozialisten aus, der sich über mehrere Tage hinzieht und rund 250 Todesopfer fordert. Dieser Aufstand ist von der Zeitgeschichtsforschung bislang wenig beachtet worden. Dabei kam es zu dramatischen Ereignissen: In der Steiermark, in Kärnten, Oberösterreich und Salzburg wurden Hunderte Gendarmerieposten und Ämter besetzt, Straßen- und Bahnlinien kontrolliert, Telefonleitungen unterbrochen, politische Gegner verhaftet und nicht selten misshandelt. Oft kam es zu heftigen Kämpfen mit der Exekutive, mit Heimwehr und Bundesheer. Der Putsch misslang. Unheilvoll kündigte sich aber an, was im März 1938 - und in den Jahren danach - passieren sollte. Die Daten von mehreren Tausend Putschteilnehmern erlauben einen überraschenden Blick auf die andere Seite des Putsches: In welchen Altersgruppen und sozialen Milieus war der Nationalsozialismus in Österreich besonders stark? Wieso waren manche Regionen nazifreundlicher als andere? Bestand tatsächlich ein Zusammenhang mit dem Protestantismus? Was waren die Antriebskräfte und Ziele der Aufständischen? Letzten Endes, so zeigt die Analyse, stießen zum Nationalsozialismus vor allem Menschen, die von Ambivalenz gegenüber einer zugleich erhofften und gefürchteten Modernisierung geprägt waren. Die dadurch hervorgerufenen inneren Spannungen wurden zum Antriebsmotor der destruktiven Dynamik des Nationalsozialismus. So gelang es der NSDAP unter den krisenhaften Bedingungen der 1930er-Jahre, die Schnittstelle zwischen privatem Innen und sozialem Außen zu usurpieren und sich als politische Religion zu etablieren.
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