Sprachwahl - Textsorte - Dialogstruktur
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Wie der triadische Titel „Sprachwahl - Textsorte - Dialogstruktur“ nahelegt, ist diese Untersuchung vom Anspruch geleitet, möglichst umfassend frühneuzeitliche Verhörprotokolle, mit anderen Worten: Verschriftlichungen asymmetrischer, zwangskommunikativer Dialoge, zu erforschen. Sie zeichnen sich durch ein ganz besonderes Merkmal aus: das Spannungsverhältnis zwischen Geschriebenem und Gesprochenem, zwischen Traditionen des institutionellen Schreibens und Traditionen des alltäglichen Sprechens. Dieses zieht sich wie ein roter Faden durch die einzelnen, relativ unabhängig voneinander konzipierten Kapitel. Methodisch wurde ein Zugang gewählt, der unterschiedliche sprachwissenschaftliche Strömungen, historische und moderne, miteinander vereint. Ein Teil des Korpus ist in einem Anhang in transkribierter Form zugänglich gemacht. Dem geschichtlichen Hintergrund, der Verfolgung vermeintlicher „Hexen“, sind neben den transkribierten Verhörprotokollen - diese stehen exemplarisch für das Schicksal vieler Frauen - ein gesondertes Kapitel und eine Auflistung mit namentlicher Nennung aller Opfer gewidmet.