Unser liebes Amberg
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In den 70er-Jahren, genauer 1975, als Henscheid bereits mit seinen gleichermaßen die deutsche Kleinstadtmentalität wie das Großstadtgetue reflektierenden Romanen Erfolg hatte, nahm er einmal konkret seine Heimatstadt vor. „Unser liebes Amberg“ hieß das nur wenige Seiten umfassende Büchlein, das 2003 neu aufgelegt worden ist und so beginnt: „Diese Stadt ist eine einzige, langdurchgezogene, lästerliche und alles in den Bann ziehende Natur- und Intellektualgemeinheit.“ Wäre man ein Ignorant, könnte man hier auch schon wieder aufhören zu lesen, denn was nun folgt, ist eine „lang durchgezogene“ Auswalzung dessen, was im ersten Satz gesagt wurde. Die Stadt wird zerlegt in ihre Einzelteile (Stadtbild, Lokalpolitik, Geschäfte, Schulen, Ärzteschaft, Feuerwehren usw.), und tiradenhaft wird mit jedem abgerechnet. Das Augenzwinkern darf man sich freilich immer mitdenken.