Das Eichstätter Domkapitel
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Dieses Buch unternimmt erstmals den Versuch, die Verfassung und die Personalgeschichte des Eichstätter Kathedralkapitels im 19. Jahrhundert seit seiner Wiedererrichtung durch das Bayerische Konkordat (1817/21) bis zum Jahr 1905 darzustellen. Eine solche wissenschaftliche Untersuchung ist bislang Desiderat gewesen; sie schließt sich organisch an die 1991 erschienene, verdienstvolle Arbeit von Hugo A. Braun über das Eichstätter Domkapitel von der Reformationszeit bis zur Säkularisationsepoche an. In weit über 100 verschiedenen, aus den archivalischen Quellen und der Literatur erarbeiteten Kurzbiogrammen werden die Mitglieder dieses Kollegiums, dem entscheidene Bedeutung in der Diözesanverwaltung zukommt, vorgestellt und ihre Bedeutung analysiert. Hierdurch entsteht ein lebendiges Bild der wechselvollen Geschichte eines bayerischen Domkapitels im 19. Jahrhundert. Besonderer Wert wird dabei auf die Entwicklung während der Regierung des bedeutenden ultramontanen Bischofs Franz Leopold Frhr. von Leonrod (1867-1905) gelegt, der diesem Kollegium wesentliche Impulse vermittelt hat. Eingebettet in die stürmischen Ereignisse der bayerischen Kirchengeschichte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert werden zudem die Verfassungsstrukturen des Eichstätter Domkapitels untersucht, insbesondere die Kapitelstatuten des Jahres 1882, die erst nach langen Vorverhandlungen erlassen werden konnten. Summa summarum ergibt sich, daß das Werk einen unverzichtbaren Beitrag zur Geschichte der deutschen, speziell der bayerischen Kathedralkapitel im 19. Jahrhundert darstellt und nicht nur als Nachschlagewerk bleibenden Wert besitzt.