Wintermond
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Im Spätsommer 1939 an der französischen Atlantikküste endet ein prekäres Ferienidyll, als der achtzehnjährige Claude Strauss mit seinen Verwandten die Flucht in den Süden antreten muss, nur wenige Stunden der anrückenden deutschen Besatzungsarmee voraus. Es verschlägt ihn bis nach Toulouse, wo er mit ungeheurem Lebensmut trotz zunehmend widrigen Bedingungen Medizin studiert, am Aufbau des jüdischen Widerstands mitarbeitet und das Pseudonym Vigée annimmt, unter dem er während des Krieges seine ersten Gedichte veröffentlicht. Auf abenteuerliche Weise organisiert er 1942 für sich und seine Mutter die Ausreise nach Amerika via Portugal. Jetzt beginnen für ihn die Jahre des „Wintermonds“, die schier endlosen Leiden des Exils. Er wird Professor für französische Literatur, reflektiert die Entstehung des dichterischen Wortes, worin er, etwa mit Hölderlin, die einzige Wohnstatt des Menschen erkennt. Ein Jerusalem, unvordenklicher Ort der Herkunft und der erträumten Rückkehr. Das wirkliche Jerusalem ruft den Professor 1960 an seine Universität. Mit seiner Frau und den beiden Kindern unternimmt er den „Aufstieg“ nach Judäa. Das Ende dieses polyphonen Berichts einer Irrfahrt ist von einer neuen Sonne überstrahlt.