Friedensnobelpreisträger Ludwig Quidde
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Der Lebensweg Ludwig Quiddes durchzieht vier Phasen der jüngeren deutschen Geschichte: das kaiserliche Deutschland der Jahrhundertwende, den 1. Weltkrieg, die Weimarer Republik und die Zeit des nationalsozialistischen Regimes, die Quidde, um persönlicher Verfolgung zu entgehen, im Schweizer Exil (Genf) erlebte. Quiddes hoffnungsvolle Karriere als Geschichtsprofessor brach mit seiner Aufsehen erregenden Schrift CALIGULA - einer Kampfschrift gegen Kaiser Wilhelm II. - im Jahre 1894 ab. Als Politiker und Publizist ruhte er seitdem um so weniger, sich für Demokratie und für Entfaltung der Bürgerrechte, linksliberal ausgerichtet, einzusetzen. Davon überzeugt, dass solche Ziele letztlich nur in einer friedvollen Welt erreicht werden können, widmete Quidde sich im Schwerpunkt der nationalen und internationalen Friedenspolitik. Ausbau einer internationalen Gerichtsbarkeit, Abrüstung, Völkerbund und deutsch-französische Verständigung gehörten zum Kreis der Themen, die er frei von utopischem Beigeschmack ideenreich anging. So wurde er zur Leitfigur eines realpolitischen Pazifismus. Sein hohes Ansehen wurde im Jahre 1927 durch die Verleihung des Friedensnobelpreises unterstrichen. Die vorliegende Biografie ist einer außergewöhnlichen Persönlichkeit gewidmet, die man zu den großen Deutschen zählen kann.