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"Deutschlands Geschichte muss uns nicht um den Schlaf bringen"

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Seit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten am 3. Oktober 1990 ist der Zustand der deutschen Einheit Gegenstand öffentlicher Kontroversen, in denen die unterschiedlichen historischen Erfahrungen der Deutschen in Ost und West unübersehbar hervortreten: Während es im Westen offenbar schwerfällt, das Ausmaß an Veränderung zu begreifen, das die Bürger der neuen Bundesländer seit 1990 zu verarbeiten haben, gedeihen im Osten Geschichtslegenden über die DDR und den Prozeß der Vereinigung. Dem gegenüber fragt Richard Schröder in der Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung 2002 nach den Voraussetzungen und Elementen einer gemeinsam erzählbaren Geschichte der Deutschen. Ausgehend von einer Kritik an einer ausschließlich negativen, an den Verbrechen des „Dritten Reichs“ orientierten nationalen Selbstdefinition analysiert er die vier wirksamsten Legenden über die DDR und die deutsche Vereinigung, die einer Selbstverständigung über die gemeinsame Geschichte im Wege stehen. Abschließend zeigt Richard Schröder an Beispielen aus der deutschen Geschichte vor 1871 Perspektiven auf, an denen ein aufgeklärtes nationales Selbstverständnis der Deutschen in Ost und West anknüpfen kann.

Buchvariante

2003

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