Methoden und Werkzeuge der informellen Planung - ein Vergleich zwischen Deutschland und Frankreich
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Die formelle Planung nach dem BauGB wird zunehmend durch die , informelle' ergänzt. Die formelle stellt dabei den rechtsverbindlichen Rahmen dar, welcher unbedingt einzuhalten ist und das Minimum der Bürgerbeteiligung definiert. Während die formelle Beteiligung, also die zweite Phase der Bürgerbeteiligung relativ präzise vom Gesetz vorgegeben wird, läßt die vorzeitige Bürgerbeteiligung, also die erste Phase hier erweiterte Spielräume, welche ganz bewußt auf informelle Methoden abzielen. Eine ähnlicher Sachverhalt ist in Frankreich mit dem Inkrafttreten der loi SRU, welche den code d'urbanisme grundlegend modifiziert hat, entstanden. Informelle Planung, in Deutschland ein etablierter Begriff, in Frankreich als Begriff nahezu unbekannt, wird in beiden Ländern bereits praktiziert. Die vorliegende Arbeit stellt beide Planungssysteme nebeneinander, so daß ein Vergleich möglich wird. Des weiteren werden am Beispiel der Städte Berlin und Lyon, die beide im jeweiligen Land hinsichtlich der informellen Planung eine gewisse Führungsposition inne haben, die Methoden der informellen Planung herausgearbeitet und ebenfalls gegenübergestellt. So entsteht ein reichhaltiger Fundus an Werkzeugen der informellen Planung, welche zu einem großen Teil in beiden Ländern zur Anwendung kommen können. Andere hingegen sind eng mit der Planungskultur des jeweiligen Landes verbunden und lassen sich nicht ohne weiteres übertragen, bzw. macht dies keinen Sinn oder es besteht ganz einfach kein Anlaß dazu. Da die Entwicklung immer weiter hin zu einer Unterstützung der formellen wie informellen Planungsmethoden durch Methoden und Werkzeuge der EDV geht, sollen diese aufgezeigt und auf die zuvor erarbeiteten Methoden der informellen Planung angewendet werden. Dabei können weitreichende Potentiale der EDV-Unterstützung der informellen Methoden aufgezeigt werden. Gegenstand der Betrachtung sowie der EDV-Unterstützung sind die für die Planung grundlegenden Bereiche des Planungsprozesses, der Information, der Kommunikation, der Beteiligung und schließlich der Kooperation. In einem Ausblick soll für diese Bereiche eine mögliche bzw. notwendige Entwicklung aufgezeigt werden.