Lernangebote für schulverweigernde Kinder und Jugendliche
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Dass sich Kinder und Jugendliche auch den besten Intentionen ihrer Pädagoginnen und Pädagogen verweigern können, ist ein konstitutioneller Bestandteil pädagogischer Praxis, sozusagen der Gegenpol der Kooperation oder des Mitmachens im Erziehungsprozess auf Seiten des Zöglings. Immer schon hat sich die pädagogische Praxis und Reflexion an der Bearbeitung ihrer Problemfälle geschärft. Die besondere Herausforderung und Brisanz kindlicher Verweigerung gegenüber den Erwartungen und Anmaßungen pädagogischen Handelns liegt dabei in den Unsicherheiten, mit denen Erziehung prinzipiell konfrontiert ist. Genau an dieser Stelle verortet Kirsten Puhr die beiden zentralen Fragestellungen ihrer Arbeit: (1) Wie kann das Widerspruchsverhältnis zwischen Bildungsrecht und Schulpflicht pädagogisch verantwortlich gehandhabt werden? und (2) Wie reflektieren Pädagoginnen und Pädagogen die Ungewissheiten ihrer pädagogischen Praxis? Dabei wird die Fragestellung in einem doppelten Zugriff untersucht, der methodische Originalität besitzt. Auf der Grundlage erziehungsphilosophisch und systemtheoretisch ausgelegter Reflexionen und im Gegenspiel mit den Ergebnissen eigener empirischer Untersuchungen setzt Kirsten Puhr einen produktiv- provokanten Impuls für den theoretischen Zugang und den praktischen Umgang mit Lern- und Schulverweigerungen. aus dem Nachwort von Günther Opp