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Mehr oder weniger Demokratie?

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Die brasilianische „Bewegung landloser Arbeiter“ MST ist eine der aktivsten Sozialbewegungen der Gegenwart. Mit ihren spektakulären Aktionen des zivilen Ungehorsams fordert sie die politischen und rechtsstaatlichen Institutionen Brasiliens heraus, um deren eigene erklärte Ansprüche Wirklichkeit werden zu lassen. Landbesetzungen als das am häufigsten eingesetzte Druckmittel sollen den Staat zur Enteignung und Umverteilung von Ländereien bewegen, die nicht verfassungsgemäß ihre Sozialfunktion erfüllen; darüber hinaus geht es um ein neues, binnenorientiertes Agrarmodell. Damit geraten überkommene Agraroligarchien unter Druck, dient doch das Latifundium seit jeher zur Begründung sozialer und politischer Macht. Der Konflikt spitzte sich seit den 80er Jahren beständig zu, erreichte einen Höhepunkt im Jahr 2000 unter Fernando Henrique Cardoso und bildet auch für seinen Nachfolger, den sozial aufgeschlossenen Präsidenten Lula, einen Problemkreis ersten Ranges. Die vorliegende Studie behandelt diese Problematik aus historischer und sozialwissenschaftlicher Sicht. Sie fragt nach dem Demokratiebeitrag einer solchen sozialen Bewegung und beantwortet die Frage mit differenzierten Aussagen zu Errungenschaften und Grenzen des MST in Bezug auf demokratische Verhältnisse in den eigenen Reihen (innere Demokratie), hinsichtlich der Landzuteilung an Landlose sowie im Hinblick auf Fortschritte im Bereich der Agrarreform und auf die Schaffung institutionalisierter Verhandlungskanäle im Sinne der partizipativen Demokratie. Die Autoren – ein Politologe und ein Soziologe – begründen ihre Analysen mit der Auswertung von Primärmaterial (Dokumente des MST, Statistiken), Zeitungsartikeln und Sekundärliteratur, insbesondere zur Amtszeit von Präsident Fernando Henrique Cardoso.

Parameter

ISBN
9783936884104
Verlag
IIK

Kategorien

Buchvariante

2003, paperback

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