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Sehnsucht als poetologisches Prinzip bei Joseph von Eichendorff

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Der Begriff ‚Sehnsucht‘ ist im Zusammenhang mit der literarischen Romantik so geläufig, daß sein produktionsästhetischer Gehalt, der den Begriff übersteigt, kaum noch hinterfragt wird. Aus dem Empfinden eines Mangels heraus entfacht, oszilliert die Sehnsucht zwischen dem ersehnten Zustand und der je und je entgegenstrebenden Realität. Als permanent Movierende läßt sie sich an Eichendorffs poetischem Werk nach Spielarten der Bewegung differenzieren, und dies in literalem wie allegorischem Sinn. Dabei erweist sich die Sehnsucht als Keimzelle einer Poetologie, wie Eichendorff sie seinen Texten selbst eingeschrieben hat. Den Zug zur Wehmut, der das Immobile zeitigt, hat der Dichter als poetische Herausforderung und Gefahr konsequent mitbedacht und nicht selten abgründig ausgelotet. Die Studie geht von immanenten Lyrikinterpretationen aus und bewegt sich nach und nach über Figurenanalysen in den jeweiligen Prosakontext hinein. So kann sie erweisen, daß Eichendorffs poetologische Reflexionen ein ganzes Konzept bilden, das aus dem Werk selbst heraus verständlich und tragfähig ist.

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2003

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