Verdichtete Bebauungsstrukturen als kinderfreundliche Wohnumwelt in der Stadt
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Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit war die Hypothese, dass die Bebauungsstrukturen das entscheidende Kriterium für eine kinderfreundliche Wohnumwelt sind, und somit die Ursache für die bekannten Symptome, wie Verkehrsproblematik, verminderte Wohnnutzung der Innenstädte, Zersiedelung der Peripherie etc. Zunächst schien es notwendig zu klären, wie „kinderfreundliche Planung“ definiert werden könnte. Neben der Meinung von Experten der Kindheitsforschung war es ein Anliegen, die Wünsche und Kritik der Kinder selbst und die ihrer Eltern stärker zu beachten. Die Stichproben brachten das überraschende Ergebnis, dass Eltern nur sehr wenig über die Wünsche ihrer Kinder wissen. Als wissenschaftlich erwiesen gilt, dass als Hauptgrund für die „Stadtflucht“ der Familien mit ihren Kindern die zu hohe Dichte und schlechte Gestaltung der Bebauungsstruktur angesehen werden kann. Es zeigte sich jedoch auch deutlich, dass freistehende Einfamilienhäuser nicht grundsätzlich als kinderfreundlich einzustufen sind, sondern sehr oft die gegenteilige Auswirkung haben. Eine Dichteempfehlung ist nur bedingt möglich. Denn sogar moderat verdichtete Wohnsiedlungen – die wohl kinderfreundlichste Wohnform – sind ohne gute Infrastruktur und Nutzungsmischung selten ideal für Kinder. Wichtig sind des Weiteren eine hohe Kinderdichte, eine soziale Mischung jeder Art sowie die Mischung verschiedener Bautypen.