Die Kirchen im Umfeld des 17. Juni 1953
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Obwohl der Volksaufstand in der DDR die Kirchen nicht unmittelbar tangierte, steuerte der Konflikt des SED-Staates mit den Religionsgemeinschaften im Frühjahr 1953 auf einen Höhepunkt zu. Nach dem Tod Stalins am 5. März 1953 und kurz vor den Juni-Ereignissen erreichten die Auseinandersetzungen, die von Verhaftungen kirchlicher Amtsträger, dem Verbot bestimmter Arbeitsfelder und der Beschlagnahmung kirchlich-diakonischer Einrichtungen begleitet waren, einen Kulminationspunkt. Auf direkte Weisung Moskaus musste die SED auch gegenüber den Kirchen einlenken. Der „Neue Kurs“ der DDR-Regierung wirkte jedoch nicht beruhigend, sondern löste am 16./17. Juni 1953 den Volksaufstand aus. Zielsetzung dieses Bandes ist es, diesen Prozess und die Reaktionen darauf in Ost und West vor dem Hintergrund der deutschland- und kirchenpolitischen Gesamtsituation zu analysieren. Dabei kommen Themen wie die Lage der Evangelischen Jugendarbeit, der Diakonie und der Bahnhofsmission ebenso zur Sprache wie die Erinnerungen von Zeitzeugen, die damals als Gemeinde- und Jugendpfarrer die Dinge vor Ort unmittelbar miterlebten. Die Herausgeber: Prof. em. Dr. Martin Greschat (Gießen) und Prof. Dr. Jochen-Christoph Kaiser (Marburg) lehren Kirchengeschichte. Zielgruppen: KirchenhistorikerInnen, HistorikerInnen.