Identität als Einheit des Heterogenen
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Das Identitätsparadigma ist gegenwärtig einer Kritik ausgesetzt, die angesichts der Wertevielfalt eine „Tugend der Orientierungslosigkeit“ propagiert und damit das „Projekt der Moderne“, in dem auch das mündige und emanzipierte Subjekt seinen Ort hatte, für beendet erklärt. Die vorliegende Untersuchung überprüft das Identitätsparadigma auf seine Legitimität in einer Bildungsdiskussion, die mit „PISA“ symbolisch ihre eigene Schieflage erkannt hat. Aus der Analyse der kulturpädagogischen Konsequenzen der Pädagogik Eduard Sprangers und der Kultur- und Geschichtsphilosophie Ernst Troeltschs wird aufgezeigt, wie im Spannungsfeld von Affirmation kultureller Bestände und der Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit des autonomen Subjekts Identität als Einheit des Heterogenen aufgefasst werden kann, die der durch Individualisierung und Enttraditionalisierung gekennzeichneten Problemlage in der reflexiven Moderne gerecht werden kann.