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Die Eigenart der Kinderzeichnung

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Die Kinderzeichnung ist viel näher an der Realität, als es die Erwachsenen wissen oder glauben. Kinder besitzen nur einen Bruchteil des vollen Sehvermögens, welches erst nach der Pubertät ausgereift ist. Deshalb sind ihre anfänglichen Zeichnungen keine (unvollkommenen) Sehprotokolle, wie sie von den Erwachsenen erwartet und verstanden werden, sondern gezeichnete Protokolle der gebärdenhaften Bewegungen von Armen und Händen, die sie machen müssen, um sich der wirklichen Beschaffenheit der Dinge und Sachverhalte leibhaftig zu vergewissern. Nur im Zusammenwirken der visuellen Empfindungen mit ihren leiblichen Erfahrungen erfassen sie die Wirklichkeit und lernen dabei zugleich das Sehen. Weil Kinder wissen wollen, was das ist, das als optische Erscheinung in ihr Auge fällt, müssen sie alles anfassen - was die Erziehungsberechtigten meistens gar nicht leiden können. Auf dieser grundlegenden Erkenntnis beruht die hier vorgelegte neue Erklärung der Eigenart der Kinderzeichnungen. Diese sind nämlich sehr sinnvolle Gebilde, weshalb man nicht - aus Unwissenheit - störend eingreifen sollte. An vielen Beispielen der regelmäßigen Auffälligkeiten werden die angeblichen Kinderfehler als die Fehldeutungen von Erwachsenen entlarvt. Die Erklärung der vorkommenden Erscheinungen führt schließlich zur Hochachtung vor der Kinderzeichnung und ermöglicht dadurch die Förderung der Kinder. Der Text ist anschaulich, verständlich und einleuchtend geschrieben und verbirgt nicht Unkenntnis hinter scheinbar wissenschaftlicher Ausdruckweise.

Parameter

ISBN
9783896767691

Kategorien

Buchvariante

2004, paperback

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