Die Sprache der Vakīl-Briefe aus Rājasthān
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Das vorliegende Buch besteht aus einer detaillierten deskriptiven Grammatik einer frühen Form des Eastern Rajasthani. Die Quellengrundlage für diese Arbeit bildet die diplomatische Korrespondenz der Botschafter des Reiches Amber (Jaipur) am Mogulhof des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Diese Quellen stellen im Kontext der frühen neuindischen Prosa den seltenen Glücksfall eines umfangreichen und relativ einheitlichen Sprachkorpus dar, der nicht an literarische Konventionen gebunden ist und somit der tatsächlich gesprochenen Sprache sehr nahe stehen dürfte. Ziel des Buches ist einerseits die sprachliche Erschließung eines umfangreichen Quellenbestandes von herausragender Bedeutung für Ereignis-, Kultur- und Sozialgeschichte der fraglichen Epoche, andererseits die Dokumentation einer bislang nicht als solche bekannten Schriftsprache. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Integration persischer Elemente in die Sprache gelegt, die sich keinesfalls auf die Entlehnung einzelner Vokabeln beschränkt. Dem Rajasthani wird eine ebenfalls in den behandelten Quellen enthaltene Variante des Hindi vergleichend gegenübergestellt, die-von einigen wohl kontaktbedingten Rajasthani-Einflüssen abgesehen-mit den modernen Schriftsprachen Hindi-Urdu weitgehend identisch ist und somit ein frühes Beispiel für die Verwendung eines von literarischen Konventionen weitgehend unberührten Hindi in Devanagari-Schrift als eine Sprache der Gebrauchsprosa darstellt.