Herrscher und Hansestädte
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Der Münsteraner Historiker Thomas Behrmann untersucht die diplomatisch-sozialen Beziehungen zwischen den Hansestädten und den Fürsten und Herrschern in den Zielgebieten des hansischen Handels - Flandern/Burgund, England, die nordischen Länder und (in einem Exkurs) Rußland. Drei Aspekte, die Grundfragen der Hanseforschung betreffen und hier zum ersten Mal für den gesamten hansischen Raum erörtert werden, stehen im Mittelpunkt: Bezeichnung und Anrede, Zeremoniell, Privilegienrecht. Es gelingt dem Verfasser, signifikante Unterschiede zwischen der Stellung der hansischen Vertreter im Westen Europas einerseits, im Norden und Osten andererseits zu erweisen. Überall zugleich wahrnehmbar hingegen ist die zunehmende soziale und rechtliche Distanzierung der europäischen Fürsten von ihren städtisch-bürgerlichen Kontrahenten zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert. Damit kann die Arbeit eine Brücke schlagen zwischen der Hanseforschung im engeren Sinne und Fragestellungen, die die Geschichte des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit allgemein betreffen.