Güstrow im Umbruch

'Der jüngeren Vergangenheit meiner Heimat eine eigene, unverwechselbare Stimme zu geben' – diese Absicht verfolgt Angelika Schmiegelow Powell mit dieser ungewöhnlichen Stadtgeschichte Güstrows. Dabei stehen nicht die historischen Großereignisse im Mittelpunkt, sondern die Bürger der Stadt selbst und ihre Schicksale im turbulenten 20. Jahrhundert. Die Grundlage des ersten Bandes bildeten die anekdotischen Erinnerungen von Elise Langfeld aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, die sie in den 30er Jahren aufschrieb. Erweitert mit 75 Zeitzeugenberichten, die von Angelika Schmiegelow Powell gesammelt wurden, entstand so eine 'Stadtgeschichte nach Häusern', eine Wanderung durch die Stadt, verknüpft mit den Schicksalen der darin wohnenden Familien. Der vorliegende zweite Band führt dieses Konzept mit 60 neuen Interviews, die seit dem Jahr 2000 geführt wurden, weiter. Dabei erhalten die Leser einen persönlichen Blick auf das meist dramatische historische Geschehen. Ob Weltkriege, Machtübernahme der Nationalsozialisten, Flüchtlingsschicksale vor und nach 1945, Leben und Alltag in der DDR oder architektonische Veränderungen des Stadtbilds – die dargebotenen Familienschicksale spiegeln die politischen, gesellschaftlichen und soziologischen Entwicklungen der Stadt Güstrow im späten 20. Jahrhundert wider. Es sind historische Mosaiksteine, die alle zusammen zu einem besseren Verständnis der Geschichte und der Menschen beitragen sollen. Jeder Bericht ist mit zahlreichen historischen und aktuellen Fotos illustriert und wird durch eine kurze Biografie des jeweiligen Zeitzeugen eingeleitet. Ein umfangreiches Personenregister erleichtert den Lesern einen schnellen Zugang zu den Familiengeschichten dieses umfangreichen Bandes. 60 Zeitzeugenberichte gesammelt und herausgegeben von Angelika Schmiegelow Powell