Diabetes mellitus nach Organtransplantation - Epidemiologie, Ursachen und Konsequenzen
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In der immunsuppressiven Therapie von Organtransplantierten gewinnen die langfristigen Effekte immer mehr an Bedeutung. Ein wichtiges Langzeitproblem ist der gestörte Glukose-Metabolismus, der sich bis zum Vollbild eines Diabetes mellitus entwickeln kann und auch bei Organtransplantierten, die vor Transplantation einen regulären Glukosestoffwechsel aufwiesen, auftritt. Nach den vorliegenden Daten ist dieses als PTDM (Postransplantation diabetes mellitus) bezeichnete Krankheitsbild mit höheren Infektionsraten sowie niedrigeren Organ- und Patientenüberlebensraten assoziiert. Mittlerweile wird immer deutlicher, dass sich das Risiko für die Entwicklung eines PTDM sowohl durch Allgemeinmaßnahmen wie auch durch die Wahl der immunsuppressiven Therapie reduzieren lässt. Denn die gebräuchlichen Immunsuppressiva unterscheiden sich, wie viele Studien zeigen, in ihrer diabetogenen Potenz. Dabei sind es nicht nur die Kortikosteroide, die sich negativ auf den Glukosestoffwechsel auswirken. Auch innerhalb der Gruppe der als Basis-Immunsuppressiva in den meisten Regimes verwendeten Calcineurin-Inhibitoren gibt es diesbezüglich Unterschiede. In dem Buch wurden die aktuellen Erkenntnisse zu Inzidenz und Risiken eines PTDM sowie die Expertenempfehlungen zu Prävention und Therapie zusammengetragen. Die Datenlage macht deutlich, dass eine stärkere Beachtung des Glukosestoffwechsels von Organtransplantierten sinnvoll ist und ein adäquates Management von prädisponierten Patienten und Betroffenen die Langzeitprognose verbessern helfen könnte.