Zwischen Bündnis und Integration
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Obwohl der Reichsgründung von 1871 stets ein großes Interesse galt, hat die historische Forschung einen wesentlichen Aspekt lange ausgeblendet: die Frage nach dem Zusammenschluss der einzelnen Armeen der deutschen Teilstaaten zu einer einheitlichen Streitmacht. Mit der vorliegenden Studie wird diese Lücke weitgehend geschlossen. Sie untersucht, welche Probleme bei der Angleichung der Königlich Sächsischen Armee an die Preußische auftraten und wie diese umgesetzt wurde. Der Autor weist nach, dass die Reorganisation der sächsischen Armee nach preußischem Muster zum Leitbild für die nach 1871 durchgeführte Organisation des gesamten deutschen Reichsheeres wurde. Es wird deutlich, dass die militärpolitische Integration keineswegs auf bereitwillige Zustimmung der nichtpreußischen Staaten stieß. Das Buch veranschaulicht darüber hinaus, welche erstaunliche historische Ähnlichkeit zwischen dem damaligen militärischen Zusammenschluss und den Problemen besteht, die eine anvisierte militärische Integration der europäischen Staaten von heute bestimmen.