Aspekte der Radarentwicklung und -anwendung im Zweiten Weltkrieg
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Die Geschichte des Radarwesens ist ein wichtiger Teil der Entwicklung moderner Technologien. Die Anwendung des Radars im Zweiten Weltkrieg ist dafür besonders aufschlussreich. Diese Arbeit liefert dazu anhand vielfältiger Dokumente aus privaten und öffentlichen Archiven sowie eigener Recherchen einen breiten Überblick verbunden mit anschaulichen Vertiefungen und manchen überraschenden Details. Solche Reichhaltigkeit des Materials und seiner gelungenen Aufarbeitung sind in historischen Arbeiten nicht die Regel. Zunächst werden Entwicklung, Produktion, Einsatz und Handhabung der wichtigsten deutschen Radargeräte dargestellt: Freya, Wassermann, Jagdschloss und Würzburg. Der Vergleich der Geräte ist eingebettet in den weiteren militärischen Kontext des Flugmeldedienstes und der radargestützten Jagdfliegerei. Sorgfältig wird eine Fülle von Informationen ausgebreitet und zu einem übersichtlichen und überzeugenden Bild zusammengefügt. Technische und prozentuale Details werden nachvollziehbar erläutert, wozu die vielen Abbildungen und Übersichten beitragen. Die Arbeit wendet sich ausführlich dem überwiegend weiblichen Bedienungspersonal zu. Bisher ist kaum gewürdigt worden, daß sich im Zweiten Weltkrieg die Zahl der Frauen an den Radargeräten und in den Leitstellen durch Einberufung und freiwillige Meldung stark vermehrte. Anhand von Gesprächen mit Zeitzeuginnen ist es möglich, einen Einblick in den umfangreichen Einsatz von Frauen in diesem Bereich militärischer Technologie zu gewinnen. Damit wird ein Thema betrachtet, daß auch in der feministischen Forschung bisher wenig beachtet wurde. Das Bild über die Bedeutung des Radars gewinnt durch den kontrastierenden Vergleich mit der angloamerikanischen Entwicklung an Kontur, denn deren Anwendung und Handhabung nimmt dort einen gänzlich anderen Verlauf. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, warum die Entscheidungen verschieden ausfallen und beide Seiten mit unterschiedlicher Effektivität arbeiten.