In den Winkeln der Lüfte
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»Realität und Phantasie schwadronieren gekonnt um die Wette. Ein Kunstwerk eigener Art, sehr empfehlenswert.« Harald Loch im ›Mannheimer Morgen‹ Ana María Martínez Sagi, geboren 1907 in Barcelona, Ausnahmeathletin, Journalistin, Lyrikerin, Syndikalistin und Feministin. Sie gründete den Club Femini d'Esports, den ersten Sportclub für Frauen aus der Arbeiterschicht, gehörte als erste und einzige Frau zum Vorstand des legendären FC Barcelona, sie war mit García Lorca und Alberti bekannt, während der Republik arbeitete sie als Zeitschriftenredakteurin; im Bürgerkrieg war sie Berichterstatterin bei der Durruti-Kolonne: eine der bekanntesten Frauen ihrer Zeit, sollte man meinen. Doch kein Lexikon erwähnt ihren Namen, denn unter Franco durfte es solch selbstbewußte Frauen nicht geben, ja nicht einmal gegeben haben. In den 90er Jahren stößt ein junger Schriftsteller zufällig auf ihren Namen in einem Band mit Essays. Seine Neugier ist geweckt. Gemeinsam mit dem kauzigen Antiquar Tabares und der jungen Bibliothekarin Jimena durchstöbert er Archive, wie Detektive gehen sie jedem Hinweis nach, tragen so allmählich eine beeindruckende Fülle an Material zusammen, aus dem die »andere« Geschichte Spaniens lebendig wird. Und schließlich gelingt es ihnen tatsächlich, Ana María ausfindig zu machen, eine hochbetagte, einsame Frau, die ihnen ihren persönlichen Lebensrückblick auf Tonband dokumentiert.