"Wir wollen keine Paradetruppe, wir wollen eine Kriegstruppe ..."
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Sozialdemokraten haben vor dem 1. Weltkrieg nicht nur eine ins Leere gerichtete Fundamentalkritik am wilhelminischen Militarismus geübt – wie die bisherige Forschung nahelegt –, sondern auch ernsthaft konstruktive und reform-orientierte Militärkritik. In der Absicht, dem konservativen Militarismus den Todesstoß zu versetzen, beteiligten sie sich vor 1914 zunehmend an dem öffentlichen „Kriegsmäßigkeits“-Diskurs, was sich angesichts der angespannten innen- wie außenpolitischen Lage als ein schwerer taktischer Fehler erweisen sollte. Die Dissertation von Bernhard Neff leistet einen Beitrag zur Auflösung der vermeintlichen Widersprüchlichkeit zwischen unversöhnlicher Militarismuskritik der SPD einerseits und deren zunehmender Integration in das Kaiserreich andererseits.