Das Subjekt der Würde
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Sollen menschliche Embryonen getötet werden dürfen, um Stammzellen für Forschungszwecke zu gewinnen? Christine Zunke unterzieht die kontroversen Antworten auf diese Frage einer eingehenden Kritik und kommt zu dem Schluß, daß weder der einen noch der anderen Position gefolgt werden kann, da es keiner von beiden gelingt, einen konsistenten Begriff der Menschenwürde zu entfalten. Dagegen entwickelt sie die Begriffe Menschheit und Würde mit Bezug auf die Moralphilosophie Immanuel Kants und verknüpft deren gesellschaftskritisches Potential mit der Marxschen Gesellschaftskritik. Sie zeigt nicht nur, daß die Tötung menschlicher Embryonen als bloßes Forschungsmaterial diese Würde verletzt; der Begriff der Würde weist vielmehr selbst über gesellschaftliche Verhältnisse hinaus, in denen die Leiden Kranker und das Leben früher Embryonen als gegeneinander abzuwägende Größen erscheinen.