Stromlinien
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Biografie einer Schlüsselfigur aus dem Propagandaapparat. „Ich fand manches darin, was uns als Soldaten alle bewegt, und ich hätte kaum geglaubt, dass man es schon jetzt in einer so gültigen Form und in so zuchtvoller Sprache sagen könnte“, so Henri Nannen 1943 über die SS-Gedichte Wilfrid Bades. Bade (1906–1945) gehörte zur Funktionselite des „Dritten Reichs“. Er war eines der ersten NSDAP-Mitglieder, das 1933 mit Goebbels in das neu formierte Propagandaministerium einzog. Dort zunächst für die Auslandskorrespondenten zuständig, stieg er schnell auf und arbeitete häufig als Vertreter des Reichspressechefs im Führerhauptquartier. Neben seiner Tätigkeit im Ministerium – er erteilte u. a. die Richtlinien für die gesamte Kulturberichterstattung und das Feuilleton – war Bade als Autor von Gedichten, Sachbüchern und Romanen, aber auch von in Millionenauflagen erscheinenden Propagandatexten und Zeitungsbeiträgen bekannt. Er verknüpfte, an der Schnittstelle zwischen Partei, Staatsapparat und Massenmedien agierend, seine persönliche Karriere mit der des Regimes – bis hin zum eigenen mysteriösen Untergang. Ein Täter aus der zweiten Reihe. Exemplarische Biografie zu Leben und Werk eines „Spezialisten“.