Didaktik des computerunterstützten Lehrens und Lernens

Der Versuch, eine didaktische Schrift zum computerunterstützten Lehren und Lernen zu verfassen, avancierte schon bald nach dem Beginn der ersten Recherchearbeiten zu einem kaum überschaubaren Unterfangen. Vielfältig und in ihrer Wahrnehmung unterschiedlich sind die Beiträge zum Thema in zahlreichen Veröffentlichungen. Meinungen derer, die Erfahrungen mit dem Computer im Unterricht gesammelt haben, stehen sich nicht selten diametral entgegen. Oft prägt unreflektierte Selbstlobhudelei die Darstellungen und Projektbeschreibungen. Die Bandbreite der nutzbaren Soft- und Hardwareprodukte ist ins Unüberschaubare angewachsen, mitunter steht man dem Angebot hilflos gegenüber. Die technische Entwicklung schreitet mit rasanter Dynamik weiter voran. Wissenschaftliche Instrumentarien zur Evaluation praktischer Unterrichtsversuche mit dem Computer sind kaum erprobt und empirisch abgesicherte Informationen zum Computereinsatz im Geographieunterricht liegen nur in sehr begrenztem Umfang vor. Überdies steckt die praktische Einbindung des Computers in den meisten Schulen noch in den Kinder-, mitunter sogar Säuglingsschuhen. Dennoch, eben aufgrund der Dynamik und Komplexität der Materie, der vielen Auffassungen, kaum verfügbarer empirischer Untersuchungen sowie weit verbreiteter Skepsis, aber auch Euphorie, schien es dringend geboten den aktuellen „State of the Art“ aus didaktischer Sicht einzufangen. Dabei orientiert sich der vorliegende Text an zentralen didaktischen Fragestellungen und versucht, basierend auf der aktuellen Literatur und umfangreichen selbst gesammelten Erfahrungen, Einsatzpotentiale des Computers im Kontext des Geographieunterrichts darzustellen und zu analysieren. Um der kritischen Distanz willen erschien in diesem Zusammenhang eine möglichstemotionslose, sachliche Perspektive wichtig, denn Schwächen und Grenzen des Mediums und der Methoden sollen in der gebotenen Schärfe aufgezeigt werden. Dieser Text richtet sich an Leserinnen und Leser gleichermassen und wo der Lesefluss dies zuliess, war ich um die Nutzung sowohl der weiblichen als auch der männlichen Form bemüht. Nur an einigen Stellen wird ausschliesslich die maskuline Form verwandt, obgleich die in Rede stehenden Menschen beiderlei Geschlechts sind. Diesbezüglich bitte ich um Nachsicht. Zitate, die aus Printmedien übernommen wurden, sind im laufenden Text entsprechend den üblichen Konventionen unter Angabe der Seitenzahlen belegt. Zitate bei denen die Seitenzahl fehlt entstammen dem Internet. Sie werden unter Angabe der Verfasserin oder des Verfassers im Literaturverzeichnis aufgeführt und dort einer entsprechenden Homepage zugeordnet.