Luftmenschen und rebellische Töchter
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Im 19. Jahrhundert veränderten Wirtschaftskrisen, Industrialisierung und administrative Maßnahmen die Welt der Ostjuden grundlegend. Sie verloren ihre Monopolstellung als Mittler zwischen Stadt und Land und mußten sich einen neuen Platz in der Gesellschaft suchen. Um die Auswirkungen dieser Prozesse geht es in dem Band. Themen sind die unvorstellbare Verarmung, die weite Teile der jüdischen Bevölkerung erfaßte und die die besondere Lebensform der »Luftmenschen« mit sich brachte, sowie die veränderten Lebensweisen, Handlungsräume und Einstellungen von Frauen. Schließlich geht es auch um die Verarbeitung jener Entwicklungen in der jiddischen Literatur. Sichtbar wird, wie sich aus den Auseinandersetzungen mit den Problemen der Zeit ein neues ostjüdisches Selbstverständnis und Bewußtsein herausbildete. Dieses stand in der gemeinsamen Tradition und Erinnerung, ohne jedoch den inneren Widersprüchen und Konflikten aus dem Weg zu gehen.