Zwischenruf aus Patmos
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Die Apokalypse des Johannes wird dargestellt als eine Kampfschrift gegen den Kaiserkult Domitians, dem Höhepunkt in der staatspolitischen Entwicklung der antiken Herrscherverehrung. Johannes von Ephesus kommentiert die dramatische Politik dieses Kaisers in einer Flugblattreihe, die sich an markanten Geschehnissen orientiert. Dabei zeigt die Analyse der gesellschaftlichen, polizeilichen und medialen Umwelt des ausgehenden 1. Jahrhunderts n. Chr., dass dieser Autor, wohl ohne es zu wissen, eine Figur auf dem Schachbrett der politischen Auseinandersetzung war, klammheimlich geschützt, was ihm erlaubte, während der Deportation auf Patmos weiter zu schreiben. Beim Nachspüren der Umrisse dieses hochgebildeten judenchristlichen Theologen und durch die Analyse der Szenenfolge ergibt sich eine neue, nämlich positive Gesamteinschätzung des zumeist missdeuteten Buches und gleichsam eine Ehrenrettung dieses Mannes.