Inszenierungen in Schrift und Bild
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Der Themenband Inszenierungen in Schrift und Bild der Reihe Schrift und Bild in Bewegung wendet sich dem Wechselverhältnis der beiden Medien ‚Schrift‘ und ‚Bild‘ zu. Dabei tritt die epistemologische Kategorie der Inszenierung in den Vordergrund, verstanden als ein Vollzugs- und Beschreibungsmodell kultureller Sinnkonstitution. Die interdisziplinär ausgerichteten Beiträge des Bandes, deren zeitliches Spektrum vom 18. bis zum 20. Jahrhundert reicht, stellen die Frage nach der Funktion von Bildern in Texten und umgekehrt nach der Funktion von Schrift in und für Bildkonzeptionen. Bilder gewinnen die Qualität von semiotischen und poetologischen Figurationen; die Poesie der Moderne reflektiert in der medialen Grenzüberschreitung ihren repräsentationalen Status. Indem sie auf ihre eigene Zeichenstruktur verweist, beginnt Kunst, sich in einem selbst erzeugten Bühnenraum als Kunst auszustellen, sich als Wert absolut zu setzen. Die Beiträge des Bandes fokussieren Spannungen und Äquivalenzen zwischen den beiden Medien aus literaturwissenschaftlicher, kunsthistorischer und medienwissenschaftlicher Perspektive. Zur Debatte stehen die Physiognomik der Goethezeit (Ursula Renner), poetische Bild- und Raumkonzepte der klassischen Moderne (Sabine Schneider, Gerhard Neumann, Claudia Öhlschläger), „mediale Schwellenräume“ des Surrealismus (Ralph Ubl), die Gegenwartsdramatik Heiner Müllers (Ralph Köhnen), Raumordnungen von Schrift und Bild bei Francis Bacon (Juliane Vogel), zeitgenössische Installationen (Gottfried Boehm), Filmproduktionen (Boris Groys) und Buchstabenspiele (Stephan Krass).