"Alle Toten auf ihre Plätze!"
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Die Darstellung des Todes in den Medien ist durch die Bilder aus dem Irak-Krieg wieder in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Der Zuschauer wird mit grauenhaften Bildern von verbrannten, zerfetzten und verstümmelten Leichen konfrontiert, zugleich aber durch das Medium Fernsehen in eine eigenartige Distanz zur Realität dieses Geschehens gerückt. Damit wird aber der reale Tod zu einem Unterhaltungsfaktor, er wird immaterialisiert und letztlich zugleich verharmlost. Dieser „Medialisierung des Todes“ geht Elisabeth Hurth mit kritischer Aufmerksamkeit nach. Sie untersucht die mediale Präsentation des Todes u. a. in Arzt- und Krankenhausserien, in Krimis, in Daily Soaps und in Talkshows. Deutlich wird dabei, wie sehr die Medialisierung und damit Ent-wirklichung des Todes mit dem Verschwinden des realen Todes in der Gesellschaft verbunden ist.