Innovative Jugendhilfe
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Das vorliegende Buch befasst sich vor dem Hintergrund einer fundamentalen Kritik an den gewachsenen und immer noch vorherrschenden angebotsförmigen und überwiegend außerhalb der Lebenswelt der Betroffenen angesiedelten Jugendhilfestrukturen mit innovativen Konzepten im Bereich der Jugendhilfe, die allesamt den Anspruch erheben, den von der Fachöffentlichkeit und vom Gesetzgeber bereits seit langem geforderten Paradigmenwechsel nach sehr viel mehr Prävention und Bedarfsorientierung bei der Organisation und Gewährung von Jugendhilfeleistungen auch tatsächlich einzuleiten und umzusetzen. Dieser Paradigmenwechsel ist zumindestens in seinen pädagogisch-fachlichen Dimensionen theoretisch weitgehend gut begründet und vorbereitet; Konzepte wie „flexible und integrierte Erziehungshilfen“, „Lebenswelt- und Sozialraumbezug“ „Fach- und Finanzcontrolling von Jugendhilfeleistungen“, „Neue Steuerungsmodelle in der öffentlichen Jugendhilfe“ sind mittlerweile in aller Verantwortlichen Munde und wurden in den letzten 5-10 Jahren ständig eingefordert. Nur getan hat sich relativ wenig. Das Beharrungsvermögen öffentlicher aber auch freier Jugendhilfeträger lässt dem Neuen und wahrscheinlich Besseren wenig Chancen. Die Jugendhilfe hat kein Theorie- oder Gesetzgebungsproblem; sie kennzeichnet vielmehr ein eklatantes Umsetzungs- und Veränderungsdefizit, das auf Kosten der Betroffenen, aber auch und insbesondere längerfristig auf Kosten der kommunalen Haushalte geht. Im vorliegenden Buch werden die Rahmenbedingungen einer solchen Innovation und einige sehr unterschiedliche Innovationsprozesse, die im Bereich der Jugendhilfe von verschiedenen Städten und Landkreisen eingeleitet wurden, nach fachlichen und betriebswirtschaftlichen Kriterien vergleichend dargestellt und, soweit dies möglich ist, auch vorsichtig bewertet. Auf der Grundlage dieser Erfahrungen wird dann für den süddeutschen Landkreis Lörrach ein „virtuelles Umsetzungsszenario“ entwickelt, das für diesen, aber auch für andere Landkreise einen möglichen Rahmen für einen Innovationsprozess abgeben könnte. Der Autor möchte alle Verantwortlichen in den Kommunen und Verbänden ermuntern, nicht nur den Mut zur Veränderung immer wieder zu beschwören, sondern diesen auch zu haben und dementsprechend Taten folgen zu lassen