Riga
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Riga – ungekrönte Hauptstadt des Baltikums: Ihre „Goldene Zeit“, ihr Aufstieg zu einer der glanzvollsten Metropolen des Zarenreichs begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts. 1914, am Vorabend des Ersten Weltkriegs, war Riga die prächtigste Stadt des europäischen Jugendstils. Viele Völker haben an dieser Stadt gebaut, haben sie geprägt und sind von ihr geprägt worden. Von den Völkern Rigas erzählt dieses Buch. Für das Porträt dieser faszinierenden Stadt haben die Autoren – fünf lettische und zwei deutsche Historiker – vielfältige Quellen ausgewertet – aus der zeitgenössischen Presse wie aus dem lettischen Staatsarchiv. Das Buch wendet sich an einen breiten Leserkreis. Letten, Deutsche, Russen, Juden, Polen, Litauer und Esten schufen die Grundlage des modernen Riga, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von einer eher regionalen Handels- und Verwaltungsstadt zum Industriezentrum und zum ersten Seehandelsplatz des Zarenreichs aufstieg. Die Bevölkerung wuchs in dieser Zeit von Hunderttausend auf knapp Fünfhunderttausend. Trotz dieser wirtschaftlichen Gemeinschaftsleistung kam es zu keiner engeren Verflechtung der einzelnen in Riga lebenden nationalen Gruppen, vielmehr lebte jede gleichsam in ihrem eigenen Riga. Der Blick auf diese Lebenswelten lässt den Aufstieg Rigas in einem anderen Licht erscheinen als die nüchternen Zahlen außergewöhnlicher Zuwachsraten in Handel und Industrie und eröffnet einen bisher kaum beachteten Zugang zur neueren Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner. Im Ergebnis fügen sich die Bilder vom Leben der einzelnen Nationalitäten zu einem Gesamtporträt, das von einer nationalen, religiösen und kulturellen Vielfalt geprägt war, wie sie Riga weder vor der Mitte des 19. Jahrhunderts je gekannt noch nach 1918 je wieder erlebt hat.