PartisanInnendenkmäler
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Der Kampf um die „richtige“ Erinnerung an Nationalsozialismus und Krieg prägt die politische Auseinandersetzung in Kärnten von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis heute. Auf dem Feld der Erinnerung - der Ebene der geschichtskulturellen Verarbeitungsformen vor und mit Denkmälern - stehen sich die ehemaligen Feinde nach wie vor gegenüber: „Heimattreue DeutschkärntnerInnen“ versus antifaschistische, kärntner-slowenische PartisanInnen, deren Erinnerungstraditionen an Widerstand und Verfolgung über sechs Jahrzehnte oft gewaltsamen Übergriffen und Schmähungen ausgesetzt sind: Denkmalssprengungen, Grabschändungen und Verbalattacken gegen ehemalige PartisanInnen als „Heimatverräter“ gehören zum Kärntner Alltag. Am Beispiel des ersten Kärntner PartisanInnendenkmals, in dem sich in besonderem Ausmaß die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse Kärntens verdichten, verdeutlicht das Buch die Minderheitenpolitik der werdenden Republik Österreich, sowie die Situation der slowenischen Volksgruppe von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis zur Gegenwart. Seine Vorgeschichte ab 1946, seine Enthüllung, Sprengung und der lange Weg der Wiedererrichtung zeigen, dass die Auseinandersetzungen um die visuelle Repräsentationsmacht von Vergangenheitserfahrungen eng mit der Ausbildung realer Machtverhältnisse verwoben sind. Die Autorin: Dr. Lisa Rettl, geb. 1972 in Klagenfurt, Studium der Geschichte und Anglistik an der Universität Klagenfurt, Redaktionsmitglied der „zeitgeschichte“, Projektmitarbeiterin zu zeitgeschichtlichen Themen an den Universitäten Wien und Klagenfurt.