Albinen

Was ist Heimat? Und bei welchen Gelegenheiten kommen Heimatgefühle auf? Die Erklärungsversuche gehen ins Uferlose. Ein fest verankerter Pfahl, um den sich Erinnerungen ranken und an dem leise Wehmut hochsteigen kann, sind Namen, die einen Menschen von der Wiege bis zur Bahre begleiten – Orts- und Flurnamen etwa. Das ist in Albinen nicht anders als anderswo. Was aber dieses Bergdorf, das von der finsteren Dalaschlucht bis aufs sonnenüberflutete Torrenthorn reicht, so speziell macht, sind seine Namen meist frankoprovenzalischen Ursprungs. Herbert Mathieu hat sie in jahrzehntelanger Arbeit gesammelt, geordnet, gedeutet und jetzt in einem Buch zusammengefasst. Es ist nicht nur zu einem Abgesang auf eine verschwindende Zeit geworden, sondern auch zu einem Tresor, der ein wertvolles Kulturgut für kommende Generationen sichert. Albiner Orts- und Flurnamen: skurril, fremdartig, lautmalerisch, melodiös – ein Heimatlied der ganz anderen Art. Nimm, lies und höre.