Heinrich Vedder's The Bergdama
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Seit 1923 gilt Heinrich Vedders in Deutsch verfasste Monographie zu Volk und Kultur der namibischen Bergdama als ein Klassiker der afrikanistischen Ethnographie. Vor der Einwanderung der bantusprachigen Herero und der Vorherrschaft der khoisansprachigen Nama-Gruppen waren die Bergdama neben den San vermutlich die einzigen Bewohner Namibias. Ihre wirtschaftliche Organisation gründete sich vorwiegend auf die Jäger-Sammler-Tätigkeit, aber daneben auch auf Gartenanbau und Kleinviehhaltung. Sie beherrschten die Kupfer- und Eisenherstellung und -verarbeitung. Bald unterlag diese Ethnie der politischen Dominanz der Einwanderervölker, jedoch nicht in Form von Vernichtung oder Verdrängung, sondern einer untergebenen Integration. Die südafrikanische Sozioanthropologin Adi Inskeep († 5.4.2016 in Oxford) befasste sich über zwanzig Jahren lang intensiv mit den Bergdama und hat während mehrerer Feldforschungsaufenthalte in deren Wohngebieten die weit verstreute Literatur zu dieser Ethnie systematisch zusammengetragen und analysiert. Das Werk besteht aus drei Teilen. Im Mittelpunkt der Teile I und II steht der Originaltext von Heinrich Vedder. Er wurde für diese Ausgabe ins Englische übertragen und mit einem umfangreichen textkritischen Apparat versehen, der für den Leser nicht nur Unklarheiten des ursprünglichen Textes interpretiert, sondern vor allem die dort enthaltenen Aussagen im Lichte der aktuellen wissenschaftlichen Entwicklung relativiert. Teil I widmet sich der Gesellschaftsstruktur und der materialisierten Kultur, Teil II der oralen Literatur. Die Dama-Originaltexte sind in kollateraler englischer Übersetzung beigefügt. Teil III, ausschließlich von Adi Inskeep verfasst, stellt die Bergdama in den ethnischen Kontext ganz Südafrikas und diskutiert vor diesem Hintergrund auf der Grundlage eigener Forschungen und umfassender Literaturrecherchen zum südlichen Afrika die Ethnogenese und Geschichte dieser Ethnie. REZENSION “These two volumes are likely to remain essential items for any study of African peoples in general, and though one cannot but decry the fact that they have waited so long for translation into English and for an expansion such as has been made here, they can only be welcomed by those engaged in study of Namibia and its peoples.”