Buchwissenschaft - Medienwissenschaft
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In Deutschland gibt es eine Kulturtradition, wonach zwischen der guten Buchkultur und dem schlechten Medienkonsum ein garstiger tiefer Graben konstruiert wurde. Auch wurde das Buch als Leitmedium so selbstverständlich genommen, dass eine wissenschaftliche Reflexion darauf (über die Gutenbergforschung als nationale Heroengeschichtsschreibung hinaus) nicht für nötig erachtet wurde. Das hat sich geändert, seit die neuen Medien die Buchkultur zu bedrohen scheinen. Der Frage, wie eine integrative Medienwissenschaft sich auch des Buches annehmen bzw. wie Buchwissenschaft als Medienwissenschaft verstanden werden kann, sind Experten unterschiedlicher Richtung auf der Jahrestagung der „Deutschen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft“, abgehalten am 23. und 24. Mai 2003 im Institut für Angewandte Medienforschung der Universität Lüneburg, nachgegangen. Dietrich Kerlen ist Professor für Buchwissenschaft und Buchwirtschaft am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig und Autor verschiedener Lehrbücher.