Europapolitik der FDP
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Seit der Gründung bekannte sich die FDP zur Idee eines gemeinsamen Europas. Die deutsche Wiedervereinigung blieb dabei gleichrangiges Ziel liberaler Politik. Als Lösung schlugen die Liberalen in den 50er Jahren ein gesamteuropäisches Sicherheitssystem für west- und osteuropäische Staaten vor. Die 1960er Jahre hindurch stritten verschiedene Flügel in der FDP um den „richtigen Weg“ in der Europapolitik. Bereits zu Anfang der Dekade formulierten die Liberalen eine „Entspannungspolitik“ als Mittel zur friedlichen Einigung Europas und Deutschlands. Die „liberale Reformation“ ab 1968 entkoppelte die Ziele „Deutsche Einheit“ und „Europäische Integration“. Die Folge: Eindeutige und klare Programme für die Europapolitik. Während der sozial-liberalen Koalition forderte die FDP erstmals eine „Europäische Union“. Als „Europa der Bürger“ sollte diese Union demokratisch legitimiert und kontrolliert bleiben und sich nicht zum burökratischen Obrigkeitsstaat für ganz Europa entwickeln. Viele der europapolitischen Forderungen der 70er Jahre wurden in den 80er Jahren Wirklichkeit (EWS, WWU, EEA). Ebenso das Ziel einer friedlichen Vereinigung Deutschlands in der Mitte Europas. Für die Freien Demokraten stand fest: Die deutsche Einheit wird die Schaffung einer Europäischen Union fördern.