Zukunft in Freiheit
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Ohne eine neu fundierte Lehre von der gerechten Grundordnung und eine Neuinterpretation unserer Verfassungen, ohne ein neuformiertes gerechtigkeitstheoretisches und verfassungsrechtliches Freiheitskonzept und ohne mehr intergenerationelle und internationale Gerechtigkeit (also Nachhaltigkeit) können wir nicht länger sagen, daß wir unser Leben in Gerechtigkeit führen – sei es in Deutschland, in Europa oder auch global. Und ohne ein neues Steuerungskonzept, welches sich wie die Gerechtigkeits- und Verfassungslehre von Paternalismus und Wirtschaftsliberalismus (bzw. Postmodernismus) gleichermaßen lösen muß, wird die Politik aller Ebenen als Mittler unserer Konflikte kapitulieren müssen. Ganz besonders die Jahrhundertaufgabe Nachhaltigkeit, unter die wir die Generationen- und die Nord-Süd-Gerechtigkeit seit kurzem begrifflich fassen, wird ohne ein solches Konzept nicht zu meistern sein. Die hinter diesen Thesen stehenden Fragen gehören zwingend auf die Tagesordnung, und zwar vor einem vielschichtigen, nur scheinbar patchworkartigen aktuellen Hintergrund – sei es die ökonomisch-soziale Globalisierung, der Klimawandel, der Krieg gegen den Terror, die europäische Verfassungsgebung, die Debatte um Gentechnik und Embryonen, der Kopftuchstreit, der „Reformstau“ im kooperativen Staat, die Familienpolitik oder der Streit um Sozialversicherung und Sozialstaat. Dieses Buch versucht zur Lösung der hinter diesen Fra-gen stehenden prinzipiellen Probleme einen Beitrag zu leisten. Seine Grundidee ist nicht etwa die „radikale Demokratie“ (Habermas), sondern die radikale Autonomie des Individuums – eine Autonomie indes, die sich ihrer Absolutheit ebenso bewußt ist wie ihrer Grenzen in der gleichen Autonomie aller anderen, auch derjenigen, die räumlich und zeitlich weit entfernt von uns sind. Das Werk richtet sich an Juristen, Philosophen, Politologen, Soziologen, Ökonomen und sonst an den Geistes- und Verhaltenswissenschaften Interessierte. Für Soziologen, Ökonomen und Politologen enthält das Werk ferner: einen revidierten handlungs- und steuerungstheoretischen Ansatz mit einer Absetzung von der vorherrschenden Selbstregulierungs-, Prozeduralisierungs-, Partizipations- und Global-Governance-Orientierung, eine Kritik der Diskussion um soziale Gerechtigkeit, eine Kritik der vorherrschenden deskriptiven Handlungs- und normativen Präferenztheorien, eine Kritik dominanter politologischer Demokratietheorien, eine Revision des herkömmlichen Effizienzverständnisses.