Konzepte zur Nachhaltigkeit
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Kernpunkt der Arbeit sind empirische Untersuchungen, mit denen Vorstellungen von Schülern der gymnasialen Oberstufe zum Problemkreis „Nachhaltigkeit“ am Beispiel des nachhaltigen Umgangs mit dem Ökosystem Wald im Biologieunterricht erfasst wurden. Mit dem gewählten Thema „Nachhaltigkeit“ wurde ein sehr brisanter und aktueller Gegenstand bearbeitet, dessen Verwirklichung „eine der wesentlichen Bildungsaufgaben der Zukunft“ ist (BLK 1998 a, S. 4). Im Unterschied zu bisherigen vergleichbaren Untersuchungsansätzen stellten die Schüler ihre Vorstellungen zur „Nachhaltigkeit“ nicht durch verbale Aussagen dar, sondern präsentierten ihre Vorstellungen durch selbst erstellte Zeichnungen. Das Mittel des „Drawings“ im Biologieunterricht stellte daher eine wichtige Erfassungsmethode dar. Mit dem Zeichnen war es möglich, die fachlich-wissenschaftlichen Konzepte zur Nachhaltigkeit, die die Schülervorstellungen prägen, zu erfassen. Darüber hinaus konnten auch andere, individuell- lebensweltliche Konzepte, die die Schüler mit „Nachhaltigkeit“ verbinden, aufgedeckt werden. Verbal würden diese aus den Schülerzeichnungen gut erschließbaren anderen Konzepte kaum geäußert werden. Das Forschungsthema „Erfassen von Schülervorstellungen“ ist im Zusammenhang mit dem konstruktivistischen Lernen national und international ein äußerst relevanter Problemkreis der fachdidaktischen, aber auch der pädagogischen und psychologischen Forschung. Davon werden künftig noch große Impulse für die Kompetenzausbildung der Schüler und für ein besseres und anwendbareres Wissen erwartet. Das Erfassen von Schülervorstellungen mit der Methode des „Drawings“ eröffnet zudem neue Wege, um Umweltkompetenz und die Entwicklung ästhetischer Kompetenz (Zeichnen als ein Mittel ästhetischer Aneignung der Wirklichkeit) im Biologieunterricht enger miteinander zu verbinden und für Persönlichkeitsentwicklung als einen neuen Zugang zu testen.