Aufmerksamkeitsdefizit, Hyperaktivität, Teilleistungsstörungen
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Im beruflichen und privaten Alltag begegnen uns immer wieder Menschen, die auf scheinbar unerklärliche Weise nicht oder nur sehr schlecht aus Erfahrungen und Fehlern lernen können und von einer ständigen inneren oder äußeren Unruhe getrieben zu sein scheinen. Trotz aller ernst gemeinter Gelöbnisse sich zu bessern, sich nicht wieder zu verspäten, übernommene Aufträge ganz sicher fristgerecht zu erfüllen, die Schularbeiten bestimmt künftig nicht mehr zu vergessen und auch besonders schön zu schreiben und dergleichen noch viel mehr, geraten sie immer wieder in die Kritik ihrer Kollegen, Lehrer, Freunde und Familienmitglieder, weil eben diese Versprechen doch nicht erfüllt werden. Und wir treffen immer wieder auf Menschen, die auf ebenso scheinbar unerklärliche und hartnäckige Weise große Schwierigkeiten mit dem Rechnen oder dem Lesen und Schreiben haben, in selteneren Fällen sogar mit beidem, ohne dass ein niedriger Intelligenzgrad oder fehlende Schulbildung dafür verantwortlich wäre. Ärzte und Psychologen stellen dann häufig die Diagnose eines Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndroms (ADS/ADHS) und/oder einer umschriebenen Lernstörung wie Legasthenie und Dyskalkulie. Die Problematik ADS/ADHS, die unsere gesamte Gesellschaft von der häuslichen Atmosphäre über die Schule bis hin zum Arbeitsleben erfasst, ist somit auch ein Thema für das Berufsförderungswerk Hamburg. So wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg im Sommer 2002 eine Ringvorlesung zu den Themen Teilleistungsstörungen und ADS/ADHS initiiert, in der Hochschuldidaktiker, Pädagogen, Psychologen und Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen über Ursachen und Auswirkungen der einzelnen Störungsbilder referierten und diskutierten. Erfahrungsberichte aus dem beruflichen Alltag halfen, das Thema aus unterschiedlichen Sichtweisen zu erschließen. Der vorliegende Band dokumentiert die Beiträge und Diskussionen dieser Ringvorlesung.