Vergewaltigt
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Während eines Aufenthalts in Südfrankreich wird die Amerikanerin Susan Brison bei einem morgendlichen Spaziergang niedergeschlagen, vergewaltigt und bis zur Bewußtlosigkeit gewürgt. Nur weil der Täter sein Opfer tot glaubt, überlebt Brison schwer verletzt. Zehn Jahre nach dem brutalen Überfall bringt sie die Kraft auf, sich diesem Ereignis schriftlich zu nähern, beginnt sie, Gefühle und Gedanken zu reflektieren. Zwar muß die ausgebildete Philosophin feststellen, daß der plötzliche Einbruch des Grauens, die Verletzung und Zerstörung der eigenen Identität, nicht mit den Mitteln der philosophischen Reflexion zu begreifen oder gar zu bewältigen sind. Doch läßt sich das Trauma lindern, soweit es gelingt, hierfür überhaupt eine Sprache zu finden. Brisons Buch ist weder larmoyant noch exhibitionistisch. Vielmehr ist es das bewegende Zeugnis eines Opfers männlicher Gewalt und zugleich eine eindringliche, philosophische Meditation über Erinnern, Vergessen und Erzählen, über Sexualität, Gewalt und das Selbst. Eine philosophisch- autobiographische Erkundung der Frage, wie auf den Trümmern des eigenen Ichs ein Leben nach der Katastrophe möglich ist und wie sich von dem Furchtbaren überhaupt sprechen läßt. Aber auch ein Buch über den Willen zur Lebenserneuerung.