Der Feldsperling
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Der Feldsperling ist zwar mit dem Haussperling nahe verwandt, zu verwechseln sind die beiden Arten aber durchaus nicht. Außer dem verschieden gefärbten Federkleid gibt es eine ganze Reihe von Verhaltensweisen, durch die sich beide unterscheiden. Unsere Sperlinge gehören zu den nur in der Alten Welt vorkommenden Webervögeln, von denen sie die am wenigsten spezialisierten sind. Doch ist die Technik ihres Nestbaues nur der der hochentwickelten afrikanischen Webervögel vergleichbar. Feldsperlinge haben kein Revier, sondern brüten gesellig. In Baumhöhlen und Felsspalten findet man ihre Nester oder, wo der Haussperling fehlt, an Gebäuden, in Nistkästen oder Nischen. Man kann die Sperlinge als Kulturfolger bezeichnen, die wahrscheinlich vor Tausenden von Jahren dem Ackerbau und Viehzucht treibenden Menschen folgten. In der Regel bleiben sie als Standvögel auch im Winter bei uns. Daß sie als Allesfresser auch Samen von Kulturpflanzen nehmen, wird reichlich ausgeglichen durch die Vertilgung von Unmengen von Schadinsekten, besonders während der Aufzucht der Jungen. In Ländern, wo man den Feldsperling ausrottete, mußte man es mit verheerenden Kalamitäten der Schadinsekten büßen. Die Verfasserin hat sich dankenswerterweise mit diesem Stiefkind der Ornithologie intensiv befaßt und jahrelang alle Lebensäußerungen des Feldsperlings eingehend beobachtet. Als Frucht ihrer Bemühungen legt sie nun dieses erschöpfende Lebensbild des Vogels vor, mit vielen meisterhaften Fotoaufnahmen, auf denen alle Verhaltensweisen und die Reaktionen des Tierchens auf seine Umwelt eingefangen sind.