Nationale Integration nach dem Holocaust
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In ihren Gründungsgeschichten sind Israel und die Bundesrepublik durch den Holocaust auf unterschiedliche Weise geprägt. Das ist nicht folgenlos geblieben: „Volk“ oder „Nation“ sind Begriffe, die in Israel höchsten Respekt genießen, während sie in der Bundesrepublik vielen nach wie vor verdächtig erscheinen. Ist damit die Integration der Bundesrepublik defizitär oder übernehmen politische Werte wie Demokratie diese Aufgabe? Julia Brauch analysiert Protokolle der Knesset und des Bundestags auf integrative Begriffe und entdeckt dabei zwei umfassende Kataloge, deren Kern Topoi wie „Einheit“, „Freiheit“ oder „Erez Israel“ bilden. Sie verweisen auf jeweils spezifische integrative Einheitsvorstellungen, aus denen sich wichtige Schlüsse für die Demokratie in beiden Ländern sowie für das deutsch-israelische Verhältnis ableiten lassen.