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Während der Besetzung Frankreichs wurden 162.000 Menschen deportiert, darunter 75.721 Juden, durch etwa 75 Männer, die die Terrorpolitik umsetzten. Brunner rekonstruiert die Lebensläufe dieser Funktionselite bis in die Nachkriegszeit und untersucht, warum die Verbrechen in Frankreich und der BRD kaum geahndet wurden. Die deutsche Justiz war bereits in den sechziger Jahren gut informiert und hatte mit dem „Frankreich-Komplex“ ein großes Ermittlungsverfahren eingeleitet. Doch massive politische Einflussnahmen eines Netzwerks ehemaliger Nazis, die wieder in Ämter gelangten, verhinderten notwendige Anklagen. Den Ermittlern der „Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Verfolgung von NS-Verbrechen“ in Ludwigsburg wurden viele Hindernisse in den Weg gelegt. Auch auf französischer Seite gab es aus innenpolitischen Gründen kein Interesse an einer systematischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Erst als die französischen „Nazijäger“ Beate und Serge Klarsfeld drastische Maßnahmen ergriffen und einen der Ex-Kommandeure entführen wollten, konnte das lange verzögerte deutsch-französische Zusatzabkommen durchgesetzt werden. Dies führte zum Lischka-Prozess in Köln, in dem 1980 drei Angeklagte zu langen Haftstrafen verurteilt wurden, während die übrigen Täter ungestraft blieben.
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Der Frankreich-Komplex, Bernhard Brunner
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- 2007
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- (Paperback)
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