Alt und demenzkrank

Stehen Sie vor der Aufgabe, einen für Sie fremden Haushalt mitführen zu müssen, der höchstwahrscheinlich völlig anders aussieht als Ihr eigener, ist es um so bedeutender, sich mit den etwas schwierigen und anders gearteten Verhältnissen auseinander zu setzen, um die richtige Unterstützung sicherzustellen. Vor allem, wenn mit der ab jetzt zu betreuenden Person lange kein inniger Kontakt bestanden hat. Wenn Sie zusätzlich noch mit dem Phänomen der Altersdemenz umgehen müssen, die bei jedem Menschen individuell zutage tritt, bietet Ihnen dieses Buch wertvolle Anregungen und Tipps zur Betreuung. Grundsätzlich darf man bei allen Beobachtungen oder Vermutungen einen Aspekt nicht aus den Augen verlieren: Es ist das Recht eines alten Menschen sich auszuruhen. Er hat Zeit seines Lebens gearbeitet und es steht ihm nun diese letzte Ausruhphase zu! Endlich kann er machen was er will, schlafen und essen wann er will, seine Zeit die ihm noch verbleibt, so einzuteilen wie er will und wie er sich dabei wohl fühlt! Es ist sehr schwer die Schwelle, den Zeitpunkt festzustellen, ab wann eine Demenz das Geschehen beeinflusst. Eines sollten Sie wissen. Es ist auch für Fachleute nicht immer klar erkennbar, ob und welche Form der Demenzerkrankung bei Ihrem Angehörigen jetzt genau vorliegt, da dieses gesamte Gebiet erst am Anfang der Forschung steht. Nach außenhin verhält sich jeder Mensch anders, als er das innerhalb seiner eigenen vier Wänden tut. Ist er in der Öffentlichkeit als freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit bekannt, kann er zuhause als Tyrann auftreten und ist nicht fähig, sich selbst sein Brot zu schmieren. Wer kann und will das beurteilen? Trotzdem kann man bei aufmerksamer Beobachtung durch verschiedene Anzeichen eine Hilfebedürftigkeit erkennen. Ich versuche, die Gravierendsten darzustellen und biete mit Beispielen aus der Praxis dazu passende und durchführbare, sinnvolle Lösungen an.